Wasser: kostbares Gut und überlebenswichtig

Wir danken Susanne Hörth von der NFZ herzlich, für ihren schönen Bericht über die Reise von Doris und Marcel Grossenbacher.

 

Bei der Elsy-Amsler-Stiftung hat der Bau von Brunnen eine hohe Priorität

Im November weilte Doris Grossenbacher, Präsidentin der Kaistet Elsy-Amsler-Stiftung, zusammen mit Ehemann und Stiftungsratsmitglied Marcel in Kenia. Sie konnten sich überzeugen, dass alle Spenden umfassend für die Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekte eingesetzt werden.

KAISTEN/KENIA. «Brunnen sind nach wie vor das grösste Thema», sagt Stiftungsratspräsidentin Doris Grossenbacher auf die Frage, was zu den wichtigsten Projekten des Hilfswerkes «Elsy-Amsler-Stiftung» zählt. «Sauberes Wasser ist überlebenswichtig», fügt ihre Ehemann Marcel Grossenbacher an. Er gehört ebenfalls dem Stiftungsrat des kenianischen Hilfswerkes an, welches die Kaisterin Elsy Amsler vor über 30 Jahren ins Leben gerufen hat. In diesen Jahrzehnten konnten dank den zahlreichen Vor-Ort-Einsätzen von Elsy Amsler sowie der finanziellen Unterstützung vieler Spenderinnen und Spendern unzählige Projekte für die ärmste Bevölkerung im kenianischen Distrikt Homa Bay verwirklicht werden. Seien es Schulen und Kindergärten, Schulbus, Erstversorgungsspital, Ausbildungszentren und vieles mehr. Und eben auch immer wieder der Bau von Brunnen. Täglich sauberes Wasser ist für die Menschen in den weitabgelegenen Dörfern Kenias alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Marcel Grossenbacher, der selbst seit vielen Jahren beruflich viel in Afrika unterwegs ist, kennt die Gefahren, denen insbesondere Mädchen und Frauen ausgesetzt sind, wenn sie das kostbare Gut von den weit entfernten, vielfach verschmutzten Wasserlöchern holen müssen. Nicht selten erleben sie dabei Angriffe von gefährlichen Tieren oder Übergriffe durch Männer. Brunnen in den Dörfern und damit direkt bei den Menschen, sind deshalb sehr wichtig für die Elsy-Amsler-Stiftung.

 

Wasser und Energiegewinnung

In November ist das Ehepaar Grossenbacher nach Kenia gereist, genauer in den Bezirk Homa Bay, wo die Stiftung schon so lange tätig ist. Die Tage waren lang und stets gut gefüllt mit Arbeit. In die lange Liste gehörten etwa Besprechungen, Besichtigungen von Baustellungen und Inspektionen umgesetzter Projekte, Erledigen Behördengängen und einigem mehr. Begleitet wurden sie bei ihrem Aufenthalt oft auch von Father Thomas, Vertrauensperson der Stiftung. Die beiden Stiftungsratsmitglieder konnten sich überzeugen, dass die Spendengelder umfassend für die Hilfe-Zur-Selbsthilfe-Projekte eingesetzt werden.

Doris Grossenbacher zeigt auf Fotos, auf welchen Father Thomas, ihr Mann Marcel und sie selbst bei einem der neu erstellten, 200 Fuss (60 Meter) tiefen Brunnen mit Handpumpe zu sehen sind. Das Ehepaar erzählt von den neuen Brunnen wie auch vom Bau von Solaranlagen bei verschiedenen, von der Stiftung verwirklichten Bauten. Weil mit diesen PV-Anlagen der notwendige Strom direkt erzeugt werden kann, geniesst dieser Bereich ebenfalls einen hohen Stellenwert bei der Stiftung. Dass solche Anlagen aber nicht überall Sinn machen, zeigt sich bei den Brunnen. Dem mehrfach geäusserten Wunsch, das Heraufholen des Wassers dank einer Solaranlage betriebenen Pumpe zu vereinfachen und gleichzeitig auch Wasservorräte anzulegen steht der Stiftungsrat eher skeptisch gegenüber. Zum einen, weil die Handpumpe weniger Reparatur anfällig ist und zum anderen, so Doris Grossenbacher: «Wenn das Wasser dann über mehrere Tage in einem grösseren Behälter gelagert wird, muss es zwingend gegen Keime behandelt werden.»

Der Besuch des Kaisters Ehepaar war auch immer wieder begleitet von Einzelschicksalen. So etwa von der über 80-jährigen Frau, die in ihrer einfachen Lehmhütte direkt auf dem unebenen Erdreich schläft. «Wir haben für sie eine Matratze besorgt», führt dazu Doris Grossenbacher an.

Mit vielen Eindrücken, mit viel Erledigtem in einem Land, in dem die Zeit und auch die Behördenmühlen langsamer und anders laufen als bei uns, kehrten die beiden Stiftungsratsmitgliedern wieder nach Kaisten zurück. Sie haben die Gewissheit, dass dank der Arbeit von Father Thomas, regelmässigen Kontrollen durch den Stiftungsrat und ganz besonders durch die vielen treuen, teils langjährige Spendern die Hilfe-zur-Selbsthilfe-Projekte gut funktionieren. Und diese auch noch immer dringend nötig sind, um den ärmsten Menschen dieser Region eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

 

Quelle: Susanne Hörth, NFZ